Endlich – ein Freudenfest

Am 13. Juni 1864 fällt die Entscheidung, ein Diakonissenhaus für Hessen zu gründen, am 13. Juni 1881 wird der Auftrag erteilt, das neue Diakonissenhaus in Kassel zu errichten. Regierungspräsident von Brauchitsch überträgt dem Bauinspektor Beißner und dem Bauunternehmer Schmidtmann die Planung und den Bau. Wegen hoher Kosten sollen nur zwei Drittel des Gebäudes umgesetzt werden.
Doch ein treuer Freundeskreis will es nicht auf sich beruhen lassen und schließt sich enger um das Werk. Regierungspräsident von Brauchitsch und seine Frau sind unermüdlich tätig, neue Freunde zu gewinnen. Viele kleine und große Geldgaben kommen zusammen. So unterstützen u.a. die Kommunalstände den Bau mit 6000 Mark, Prinz Karl von Preußen mit 3000 Mark, der Provinzialverein vom Roten Kreuz mit 2000 Mark. 1881 stirbt plötzlich und unerwartet der treue Freund des Hauses Dr. Friedrich Oetker. In seinem Testament zeigt sich, wie eng er dem Diakonissenhaus verbunden war und wie er sein Geld nur als „Pfand“ ansah, das ihm Gott anvertraut hatte. 20.000 Mark vermacht er dem Diakonissenhaus, seine Erben erhöhen die Summe noch. Schlussendlich machen es die vielen Gaben möglich, dass der ganze Bau in Auftrag gegeben wird.
Nachdem mit der Zeit die Mauer des Diakonissenhauses emporwachsen, muss das neue Heim noch „eingerichtet“ werden. Der größte Teil der Inneneinrichtung wird durch den Ertrag eines Bazars bestritten. In aller Stille aber hat die Oberin, Sr. Marie Behre, ihr eigenes Vermögen von 21.000 Mark mitbenutzt, um die Kosten der Inneneinrichtung zu bestreiten. Erst nach ihrem Tode zeigt sich dies an den vorgefundenen Rechnungen.
Am 17. Januar 1883 wird das neue Haus feierlich eingeweiht. Von der Wilhelmshöher Allee strömen die Festgäste den Kirchweg hinauf. Ein anderer Weg ist nicht möglich. Der Ostflügel kann seine Pforten nicht öffnen. Er steht noch im Rohbau. Der große Schwesternsaal wird zum Gotteshaus umgewandelt, da die Kapelle noch nicht fertiggestellt ist. An der Ostwand steht der Altar. In tiefer Bewegung klingt das Lied auf: „Unsern Eingang segne Gott…“ Dann übergibt der Baumeister, Königlicher Bauinspektor Beißner, den bisher vollendeten Bau dem Vorstand. Nach einem guten Wort an die anwesenden Gäste und Schwestern weiht Pastor Sardemann das Haus ein.
Wie es mit dem Diakonissenhaus weitergeht, erfahren Sie im nächsten Aha-Moment

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